Neuhausen auf den Fildern,

Jugendakademie in Neuhausen

Vom 28. März bis 3. April 2015 fand die Jugendakademie 2015 (JA! 2015) der THW-Bundesschule und der THW-Jugend e.V. in Neuhausen statt. An der spannenden Woche mit vielseitigen Seminaren, kreativen Arbeitsgruppen, abwechslungsreichen Workshops und interessanten Ausflügen nahmen auch die zwei Herforder (Jung-) Helfer Kevin Gerling und Marvin Wendt teil. Die Woche vor Ostern stand im Jahr 2015 unter dem Motto "Die Stunde Null - Eine neue Gesellschaft entsteht".

Die Jugendakademie begann mit einem praktischen Teil, einer 24-Stunden-Übung, bei dem die 40 Jugendlichen ein fiktives Szenario bewältigen mussten: Meteoriten schlagen ein, zerstören ganze Städte und löschen fast die komplette Zivilisation aus. Nach einem kurzen Einstiegsvideo über die aktuelle Situation wurden die Teilnehmenden zu verschiedenen Startpunkten rund um Neuhausen gebracht. Gerüstet mit dem Notwendigsten für zwei Tage, Kompass und Karte ging es los zum Camp. Nach fast zwei Stunden Fußmarsch erreichten alle vier Gruppen das teilweise zerstörte Lagergelände - manch eine Blase am Fuß blieb nicht aus.

Während dieser Übung sollten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwas über das Zusammenleben von Menschen, das Entstehen einer Gesellschaft und die Grundlagen der Demokratie am eigenen Leibe erfahren. Es bildete sich z.B. ein "Stab" - hier organisierten einige Jugendliche behelfsmäßig mit den vorhandenen Materialien wie Karten und Funkgeräten eine "Führungsstelle". Im Laufe des Tages wurden dann in sogenannten Vollversammlungen aller Teilnehmenden wichtige Beschlüsse gefasst, aber auch Konflikte angesprochen und diskutiert. Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Gesellschaft waren offensichtlich und mussten gelöst werden. Das Kochen mit einfachen Hilfsmitteln stellte ebenso eine Herausforderung dar. Sowohl die begrenzten Lebensmittel sowie die wenigen Küchenutensilien waren nicht für alle ausreichend und ungewohnt.

Verschiedene Herausforderungen brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihre körperlichen und psychischen Grenzen: ein bislang Unbekannter tauchte auf, brachte der Gruppe wichtige Informationen zu Verstecken von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Wasser, störte das Zusammenleben der bestehenden Gesellschaft aber auch, so dass er mit Misstrauen und Argwohn behandelt wurde. Langeweile, der Reiz des Verbotenen oder der Drang nach Herausforderungen führten gegen den Willen der Stabsmitglieder zu einer mehrheitlichen Entscheidung, Risiken einzugehen und Warnungen zu ignorieren. Ein Erkundungsteam machte sich auf den Weg in die verbotene Zone. Anstatt wie erhofft neue Ressourcen zu finden, trafen sie aber auf eine verfeindete Gruppierung. Diese forderte Vorräte im Tausch gegen die festgehaltenen Bewohnerinnen und Bewohner des JA!-Camps.

Nach einer kalten Nacht in den Zelten und am Lagerfeuer bauten die Camp-Bewohnerinnen und -Bewohner am nächsten Morgen ihr Lager ab und machten sich auf den Rückweg zur THW-Bundesschule in Neuhausen.

Hier wieder angekommen, galt es nun die Erlebnisse aufzuarbeiten und zu reflektieren. Das erlebte Szenario gab dafür mehr als genug Stoff. In den folgenden Seminaren und Workshops wurde dies aufgegriffen.

Am Montag und Dienstag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter drei verschiedenen Methoden-Seminaren wählen: "Nie wieder Lampenfieber - Kommunizieren und Kooperieren beim Umgang mit Konflikten", "Das kleine Einmaleins der Demokratie" und "Ohne gute Planung läuft nichts - Zeitmanagement". Außerdem wurden vier Seminare angeboten, in denen die jungen THWler zusammen eine Gemeinschaftscharta erarbeiteten, die beim Abschlussabend der JA! 2015 vorgestellt wurde. Hier drehte es sich um die Fragen, wer wir Menschen sind und was uns wichtig ist, wie wir funktionieren, was wir brauchen und wen es noch gibt.

Zusätzlich zu den Seminaren standen ein Ausflug zur Flughafen-Feuerwehr der US-Army in Stuttgart auf dem Programm und weitere Workshops, mit mehreren unterschiedlichen Themen wie Social Media, das Einsatzgerüstsystem, Retten und Bergen oder das Vorbereiten des Abschlussabends. Abgerundet wurde das Ganze mit einem Film-, Grill und Spieleabend.

Kevin und Marvin kehrten am Karfreitag erschöpft, aber glücklich, nach Herford zurück. Sie haben viele neue Eindrücke gewonnen, neue Freundschaften geknüpft und das THW von einer ganz anderen Seite kennengelernt! Am besten gefallen haben ihnen die 24-Stunden-Übung zu Beginn der Jugendakademie und der Ausflug zur Feuerwache der US-Army.


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