Ausbildung
Das THW muss zu jeder Zeit einsatzbereit sein – denn Unglücke und Katastrophen sind nicht planbar. Eine solide Ausbildung ist die Grundlage für gute Arbeit im Einsatz. Deshalb ist im THW eine Ausbildungsstruktur vorgeschrieben, in deren Verlauf jede THW-Helferin und jeder THW-Helfer zunächst einheitlich ausgebildet wird. Danach erfolgt eine Spezialisierung und Weiterbildung je nach Interesse und Können.
Schritt 1 - Die Grundausbildung
Die Einsatzbefähigung ist die erste Ausbildungsstufe im THW. Sie wird im Rahmen der Grundausbildung im Ortsverband absolviert.
Die Grundausbildung beinhaltet verschiedenste Ausbildungsinhalte. Dazu zählen:
- Das THW im Gefüge des Zivil- und Katastrophenschutzes
- Grundlagen der Arbeitssicherheit / Gefahren an Einsatzstellen
- Arbeiten mit Leinen, Spanngurten, Drahtseilen, Ketten und Rundschlingen
- Umgang mit Leitern
- Ausleuchten von Einsatzstellen und Verkehrswegen / Notstromerzeugung
- Holz-, Gesteins- und Metallbearbeitung
- Bewegen von Lasten mit Hebekissen, hydraulischen Hebern und Kettenzug
- Arbeiten im und am Wasser / Pumpen / Deichverteidigung und Hochwasserschutz
- Verhalten im Einsatz / Führung und Kommunikation
- Grundlagen Rettung und Bergung / Rettungsmittel / Rettung aus Trümmern / Schaffung von Zugängen / Überwinden von Hindernissen
- Einsatzgrundlagen / Maßnahmen bei extremen Witterungslagen / Verhalten gegenüber Medienvertretern
Die erste Ausbildungsstufe wird mit einer Prüfung abgeschlossen, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. Nach erfolgreich absolvierter Prüfung werden die neuen Einsatzkräfte zur weiteren Spezialisierung den Einheiten des Ortsverbandes zugewiesen.
Schritt 2 - Spezialisierung
Die zweite Ausbildungsstufe des THW differenziert sich in die Fachausbildung, die Führungskräfteausbildung, die Ausbildung in Funktionen und die Ausbildung von Experten für Auslandseinsätze. Diese Ausbildungen werden unter dem Oberbegriff Fachbefähigung zusammengefasst.
Fachausbildung
Die Fachausbildung erfolgt nach erfolgreichem Abschluss der Grundausbildung. Die Einsatzkräfte werden den Bergungsgruppen und einzelnen Fachgruppen zugeteilt und speziell für die Anforderungen der einzelnen Einheiten geschult. Die Ausbildung erfolgt in den Ortsverbänden und in Lehrgängen an der THW-Bundesschule.
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden teilweise auch von den Geschäftstellen oder Landesverbänden für mehrere Ortsverbände organisiert.
Führungskräfteausbildung
Die Führungskräfte des THW werden an der THW-Bundesschule ausgebildet. In Stresssituationen Einsatzkräfte zu führen, erfordert neben einer hohen fachlichen Kompetenz persönliche Stärke und die Fähigkeit, Menschen zu motivieren und einzuschätzen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden die Führungskräfte gezielt geschult und auf Einsatzsituationen vorbereitet. Zur Führungskraft können Einsatzkräfte ausgebildet werden, die ihre Fachausbildung abgeschlossen haben.
Ausbildung in Funktionen
Ausbildung von Experten für Auslandseinsätze
Die Ausbildung für Auslandseinsätze gehört zur Spezialisierung der Einsatzkräfte, also zur Fachbefähigung. In speziellen Trainings und Lehrgängen werden die Helferinnen und Helfer auf mögliche Situationen und Schwierigkeiten vorbereitet. Fremdsprachenkenntnisse sind ebenso Grundvoraussetzung wie ein aktueller Impfstatus.
Einsatzkräfte, die sich für Auslandseinsätze qualifiziert haben, werden in der Auslandsdatenbank erfasst. So kann das THW im Fall einer Katastrophe schnell reagieren und Einsatzkräfte entsprechend ihrer Qualifikation und Verfügbarkeit gezielt ansprechen.