Folgen eines Unwetters mit Starkregen und schweren Gewittern nach tagelanger Hitze bildeten den Rahmen für das Übungsszenario. Im Rahmen der angenommenen Großschadenlage bearbeitete das THW einen vom Kreis Minden-Lübbecke zugeteilten Einsatzabschnitt.
Der Zugtrupp aus Minden richtete auf dem Wasserübungsplatz der Pioniere in Minden einen Meldekopf ein. Auf dem gleichen Gelände betrieb die Detmolder Führungs- und Kommunikationseinheit eine THW-Führungsstelle sowie einen Bereitstellungsraum. Die Versorgung der eingesetzten Kräfte übernahm die Fachgruppe Logistik aus Gütersloh.
In fünf verschiedenen Untereinsatzabschnitten standen die Helferinnen und Helfer der Bergungs- und Fachgruppen unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber. In einem Kieswerk mussten die Herforder Helfer beispielsweise nach einem Hangrutsch nach vermissten Personen in einem verschütteten Auto und im Gelände suchen, diese bergen und versorgen. Auf einem Gelände in Röcke mussten verletzte Personen nach einer Gasexplosion aus einem Gebäudekomplex gerettet werden. Die beschädigten Häuser wurden mit dem Abstützsystem Holz aus Bielefeld und dem Einsatzgerüstsystem aus Gütersloh abgestützt. Die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW stellten die Helferinnen und Helfer bei einem simulierten Vegetationsflächenbrand unter Beweis. Während zwei Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica den Brand löschten, sorgten die Helfer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Detmold mittels einer Wasserförderstrecke für die kontinuierliche Löschwasserversorgung. An zwei weiteren Übungsabschnitten wurden Big Bags durch Bergungskräfte und Kräfte der Räumgruppen Bielefeld und Bünde gefüllt und mittels THW-Booten durch die Spezialisten der Fachgruppen Wassergefahren Minden und Vlotho über die Weser transportiert, da steigende Wasserpegel Damm- und Deichsicherungsmaßnahmen erforderten.
Ebenfalls an der Übung beteiligt war die Technische Task Force (TTF) CBRN aus dem GFB Dortmund. Den Helfern dieser Gruppe ist es dank umfangreicher Schutzausstattung möglich, auch bei Gefahren durch chemische, biologische, radioaktive oder nukleare Stoffe, Bergungsaufgaben durchzuführen. Das Übungsszenario sah für sie die Rettung von Arbeitern von einem Firmengelände vor, die sich dort nach dem Austritt unbekannter Stoffe aufhielten.
Die von den Beobachtern zu bewertenden Übungsschwerpunkte waren unter anderem die Führung der eingesetzten Einheiten, die fachliche Abarbeitung der gestellten Aufgaben, die effektive Zusammenarbeit an den Schnittstellen der gemeinsamen Gefahrenabwehr sowie die Kommunikation mittels Digitalfunk. Die Herforder Helferinnen und Helfer bewältigten hoch motiviert alle gestellten Aufgaben und schlossen die Übung am Abend zufrieden ab.
Ebenfalls an der Übung beteiligt waren mehrere Mitglieder der Herforder Jugendgruppe, die sich als Verletztendarsteller zur Verfügung gestellt hatten.