Der Samstag stand traditionell unter dem Zeichen der Stationsausbildung, bei der neun Stationen nach und nach durchlaufen und die gesamte Bandbreite der THW-Arbeit im Jugendbereich abgedeckt wurde. Die sechs Stationen auf dem Zeltplatz beschäftigten sich mit den Themen Dreibock- und Seilbahnbau, Umgang mit Rettungsmitteln, Aufbau von Beleuchtung und Umgang mit dem Notstromaggregat, Stegebau, Kennenlernen der Fachgruppe Räumen, sowie Kartenkunde. Außerhalb des Geländes mussten im Schloss Brake Pumpen verlegt und für den Bereich „Brandschutz“ ein imaginäres Feuer gelöscht werden. Im Feuerwehrausbildungszentrum (FAZ) sollten Verletzte - dargestellt durch 50 Kilogramm-Puppen - in einem Kanalsystem gefunden und gerettet werden. Die Tunnelanlage wurde für diese Aufgabe zusätzlich mit Nebel geflutet, so dass bei der Suche nach Verletzten die Sicht der Jugendlichen in den engen Gängen stark eingeschränkt war. Die „Schwerverletzten“ mussten dann unter Einsatz verschiedenster Hilfsmittel aus dem engen Kanal gerettet werden.
Der Abend klang mit Lagerfeuer, Marshmallows braten und Lagerdisco aus.
Der Sonntagvormittag konnte von jeder Jugendgruppe mit eigenem Programm gefüllt werden. Die Jugendlichen des Ortsverbandes Herford machten sich zu einer Schnitzeljagd durch ein nahegelegenes Waldstück auf, in dem es verschiedene von den Betreuern vorbereitete Rätsel zu lösen galt. Mittags ging es dann mit verschiedenen Aufgaben, die durch die Jugendlichen gelöst werden mussten, weiter. Am Ortsverband Lemgo galt es, gemeinsam mit den Gruppen aus Bünde und Minden, eine verletzte Person aus einem Tunnel zu retten, eine Winkelstütze aus Beton aufzurichten oder mit dem Gesteinsbohrhammer richtig umzugehen. Am Bauhof Lemgo sollten die Kinder und Jugendlichen eine Tankstelle vor herannahendem Wasser retten, indem sie aus Sandsäcken einen Deich bauten.
Das Highlight des Zeltlagers stellte am Sonntagabend die Einsatzübung im Steinbruch Vollmer in Röntorf dar, bei der es eine simulierte, laute Explosion gab. In dem Szenario mussten Jugendliche gefunden, versorgt und gerettet werden, die an diesem spannenden Ort verstecken gespielt hatten und durch die Explosion „verletzt“ wurden. Zunächst mussten sich die einzelnen Jugendgruppen einen Überblick über das weitläufige und bergige Steinbruchgelände verschaffen, das mit hohen Silos, aber auch engen Förderschächten bestückt ist. Überall befanden sich im Übungsszenario Verletzte, die sehr realistisch von Mitgliedern des Jugend-DRK geschminkt und gespielt wurden. Mit teils schwerem Gerät mussten alle Verletzten gefunden, möglichst patientenschonend geborgen und versorgt werden. Die Nerven der jungen Retter waren dabei teilweise zum Zerreißen gespannt, doch sie arbeiteten konzentriert im Team zusammen.
Nachdem am Montagmorgen die Zelte abgebaut und verlastet wurden, traten die Jugendgruppen die Rückreise in die Heimatortsverbände an. Das Zeltlager sorgte wieder für viel Freude bei allen Teilnehmern, nicht zuletzt wegen der sehr guten Verpflegung durch das Küchenteam und die gute Organisation der Lagerleitung.